Grüner Praxistest Flüchtlingspolitik war ein voller Erfolg

Viele Aktive aus dem Kreis brachten ihre individuellen Erfahrungen aus der praktischen Flüchtlingsarbeit mit und konnten ihre Sorgen direkt an die Abgeordnete herantragen. Mit dabei auf dem Podium waren auch der langjährige Neuruppiner Bündnisgrüne Wolfgang Freese und der Direktkandidat für den Wahlkreis 56, Martin Wandrey aus Friesack. Nach einer kurzen Zusammenfassung der bundespolitischen Entscheidungen zur Flüchtlingspolitik von Baerbock klopften die Anwesenden aktuelle Forderungen aus dem Entwurf des Bundestagswahlprogramms der Grünen auf ihre Praxistauglichkeit ab. Dabei ging es um Maßnahmen zur direkten Bekämpfung von Fluchtursuchen in den Herkunftsländern, Neuregelungen der Asyl-Verfahren, sowie der schnelleren und besseren Integration von hier ankommenden Menschen.

In der Debatte zeigte sich das ungeheure Engagement vieler Menschen im Kreis für Geflüchtete und dass ohne diese starke Leistung der Zivilgesellschaft viele Geflüchtete durch das Raster fallen würden. Unterstützung ist auf unterschiedlichsten Ebenen nötig und gerade mit anfangs mangelnden Deutschkenntnissen fällt der Alltag oft schwer.

Auf die Forderung der Bündnisgrünen nach möglichst schneller dezentraler Unterbringung regte sich auch Kritik. Ein Aktiver aus Lentzke beklagte sich, dass Flüchtlinge in Dörfern aufgrund der schlechten Busanbindungen schnell aufgeworfen seien. Hier zeigte sich, dass bestehende Probleme im ländlichen Raum durch Flüchtlinge nur stärker sichtbar werden. „Ländliche Regionen dürfen nicht abgehängt werden. Die Stärkung des öffentlichen Verkehrs in der Fläche ist für uns Grüne ein Herzensthema und wird im Wahlkampf für uns auch eine Schlüsselrolle spielen“, erklärte Martin Wandrey als Direktkandidat der Region für den Bundestag.

Immer wieder thematisiert wurde der derzeit ausgesetzte Familiennachzug und wie sehr dieser die Geflüchteten in der Region belastet und sie hindert am Leben teilzuhaben. In der Runde wurden mehre emotionale Einzelfälle geschildert, die aber letztendlich die aktuelle flächendeckende Realität darstellen, wie Wolfgang Freese zusammenfasste. Baerbock unterstrich mehrfach, dass der Familiennachzug für die Grünen eine rote Linie ist bei einer zukünftigen Regierungsbeteiligung und dass man die aktuelle inhumane Situation auch im Wahlkampf umfassend thematisieren werde.

Am Ende waren sich die meisten einig, dass es eine produktive Auseinandersetzung war und viele etwas für ihre Arbeit mit Geflüchteten mitnehmen konnten, wenn es auch nur ein Eindruck war mit welchen Themen sich die Grünen im aktuellen Umfragetief behaupten wollen.

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